Bienen- und Wespengiftallergie (Hymenopterengiftallergie)

Allergische Systemreaktionen auf Insekten (Hautflügler, Hymenopteren), also auf Honigbienen und Wespen, seltener auch auf Hummeln und Hornissen, treten mit einer Häufigkeit von ca. 3-5% in der Bevölkerung auf. Insektengiftallergien sind potentiell lebensgefährlich. In der Schweiz versterben pro Jahr ca. vier Personen aufgrund einer Insektengiftallergie. Die spezifische Immuntherapie senkt langfristig das Risiko für schwere Allgemeinreaktionen bei künftigen Stichereignissen. Eine sorgfältige Abklärung bei Verdacht auf Insektengiftallergie ist entscheidend.

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    Beschreibung

    Ursachen und Beschwerden bei Insektengiftallergie

    Insektengiftallergien äussern sich mit Systemreaktionen wie Nesselfieber (Urtikaria), Schwellungszuständen fern der Stichreaktion (Angioödem oder Quinckeödem), Atemnot durch Kehlkopfschwellung oder durch einen Asthmaanfall, Schwindel, Blutdruckabfall, Kollaps bis zum allergischen Schock. Häufiger entwickeln sich starke Lokalreaktionen, welche sich mit ausgeprägten Schwellungen am Stichort mit einer Grösse von über 10cm zeigen. Diese starken Lokalreaktionen können mehrere Tage verbleiben, bis sie sich wieder zurückbilden.

    Die Gifte von Bienen und Wespen enthalten verschiedene Substanzen (Allergene), welche eine Allergie auslösen können, sofern sich der Betroffene im Rahmen eines früheren Stiches sensibilisiert hat. Die Allergene im Wespen- und Hornissengift sind sich sehr ähnlich. Auch das Bienen- und Hummelgift ist – wenn auch weniger ausgeprägt – vergleichbar.

    Betroffenen, die eine schwere Form einer Insektengiftallergie aufweisen, empfehlen wir eine Desensibilisierungstherapie (spezifische Immuntherapie).

    Sprechstunde Kontakt
    Ansprechperson

    Ansprechperson

    Barbara Ballmer-Weber

    Prof. Dr. med. Barbara Ballmer-Weber

    Diagnostik

    Diagnostik

    Eine sorgfältige Abklärung bei Verdacht auf eine Insektengiftallergie ist wichtig, damit diese entsprechend behandelt werden kann. Es wird eine Laboranalyse veranlasst, in der die Allergie-Antikörper der Klasse IgE gegen das Insektengift, aber auch gegen wichtige einzelne Allergene gemessen werden. Auch eine Hauttestung wird durchgeführt. Zu erwähnen ist, dass fast ein Drittel der Bevölkerung Allergie-Antikörper gegen Bienen- und Wespengift aufweist, aber nur ca. jeder Sechste dann effektiv eine Systemreaktion entwickelt. Es ist deshalb wichtig die Beschwerden, welche nach dem Stich aufgetreten sind, und unsere Laboranalysen in die Bewertung einfliessen zu lassen, ob eine Allergie vorliegt oder nicht.

    Behandlungen

    Behandlungen

    Patientinnen und Patienten mit einer Insektengiftallergie werden durch den Fachbereich Allergologie der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie instruiert und therapiert, um für den Fall eines Stichs gewappnet zu sein.

    Häufige Fragen

    Häufige Fragen

    Wie schwer kann eine allergische Reaktion sein?

    Eine allergische Reaktion kann mild bis sehr schwer verlaufen. In leichten Fällen kann es lediglich zu einem Hautausschlag kommen. Eine schwere allergische Reaktion, auch anaphylaktischer Schock genannt, ist selten, aber gefährlich. Dabei kann es zu Atemproblemen, Schwellungen im Gesicht oder Hals, starkem Schwindel oder sogar Bewusstlosigkeit kommen. Diese Situation ist ein Notfall und erfordert sofortige medizinische Hilfe.

    Was soll ich tun, wenn ich gestochen werde?

    Wenn Sie gestochen werden, bleiben Sie ruhig und befolgen Sie diese Schritte:

    1. Entfernen Sie den Stachel, wenn er noch in der Haut steckt, um weitere Giftfreisetzung zu verhindern.

    2. Kühlen Sie die Stelle mit einem kalten Tuch oder Eis, um Schwellung und Schmerz zu lindern.

    3. Wenn Sie wissen, dass Sie allergisch auf Stiche reagieren, nehmen Sie ein Notfallset mit (Antihistaminika- und Kortisontabletten) und verwenden Sie bei schweren Reaktionen einen Epipen (Adrenalin-Autoinjektor). Suchen Sie sofort ärztliche Hilfe auf oder rufen Sie einen Krankenwagen.

    Welche Vorsichtsmassnahmen kann ich ergreifen, um nicht gestochen zu werden?

    Um Stiche zu vermeiden, können Sie diese Tipps befolgen:

    • Vermeiden Sie starke Düfte: Bienen und Wespen werden von süssen und blumigen Düften angezogen. Verzichten Sie daher auf Parfums, duftende Lotionen oder Haarsprays, wenn Sie draussen sind.

    • Tragen Sie schützende Kleidung: Wählen Sie helle, unauffällige Farben und Kleidung, die Arme und Beine bedeckt. Bunte Farben können Bienen und Wespen anziehen.

    • Bleiben Sie ruhig: Versuchen Sie ruhig zu bleiben und keine hektischen Bewegungen zu machen, wenn eine Biene oder Wespe in Ihrer Nähe ist. Schnelle Bewegungen können die Insekten erschrecken und aggressiv machen.

    • Decken Sie Lebensmittel ab: Decken Sie Lebensmittel und Getränke ab, wenn Sie draussen essen oder trinken, da dadurch Bienen und Wespen angezogen werden können. Seien Sie besonders vorsichtig bei süssen Speisen und Getränken.

    • Schliessen Sie Fenster und Türen: Halten Sie Fenster und Türen geschlossen, wenn Sie im Auto oder zu Hause sind, um zu verhindern, dass Bienen und Wespen hineinfliegen.

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