Gesichtsnervenlähmung (Fazialisparese)

Eine Gesichtsnervenlähmung (Fazialisparese) führt zu einer Lähmung der Gesichtsmuskulatur auf der betroffenen Seite. Die häufigste Ursache für eine Gesichtsnervenlähmung ist ein plötzlich auftretender Funktionsausfall, ohne dass ein Auslöser erkannt werden kann.

Direktlinks

    Beschreibung

    Der Funktionsausfall ohne erkennbaren Auslöser (idiopathische Gesichtsnervenlähmung oder Bellsche Fazialisparese) äussert sich in einer einseitigen Schwäche der Mimik. Dann hängt der Mundwinkel, das Auge lässt sich nicht mehr ganz schliessen und die Stirn lässt sich nicht mehr runzeln. Weitere mögliche Symptome sind Geschmacksstörungen, ein trockenes Auge, Lärmempfindlichkeit oder auch Schmerzen.

    Ursache einer spontanen (idiopathischen) Gesichtsnervenlähmung

    Die Ursache der idiopathischen Gesichtsnervenlähmung ist nicht im Detail bekannt. Ein entzündungsbedingtes Anschwellen des Gesichtsnervs gilt jedoch als wahrscheinliche Ursache. Deutlich seltener sind Gesichtsnervenlähmungen durch eine akute Entzündung im Mittelohr oder im Warzenfortsatz durch Bakterien oder durch eine Schädigung bei einer Gürtelrose des Ohres (Herpes zoster).

    In manchen Fällen können eine Virusinfektion oder eine Borreliose-Erkrankung nach Zeckenbiss gefunden werden. Selten verursachen Durchblutungsstörungen im Gehirn, Tumore oder ein Schädelbruch (Fraktur des Felsenbeins) Gesichtsnervenlähmungen.

    Wichtig ist es, die idiopathische Gesichtsnervenlähmung (Fazialisparese) von der zentralen Fazialisparese zu unterscheiden, welche durch einen Hirnschlag verursacht sein kann.

    Prognose bei einer Gesichtsnervenlähmung

    Erfreulicherweise ist die Prognose bei einer Gesichtsnervenlähmung meist sehr gut und es darf mit einer vollständigen Erholung des Nervs gerechnet werden. Bis dahin muss meist das Auge durch einen sogenannten Uhrglasverband geschützt werden.

    Nicht immer heilt die Gesichtsnervenlähmung völlig spurlos ab, wodurch sich teilweise unterschiedliche Gesichtsmuskeln nach Abheilen gleichzeitig bewegen: So kann sich z.B. der Mundwinkel beim Lidschluss bewegen.

    Wir beraten Sie gerne in unserer Sprechstunde.

    Sprechstunde Kontakt
    Diagnostik

    Diagnostik

    Bei der Abklärung einer Gesichtsnervenlähmung ist als erstes wichtig, diese von einer zentralen Gesichtsnervenlähmung abzugrenzen. Danach gilt es herauszufinden, ob der Lähmung eine fassbare Ursache zugrunde liegt.

    Abklärung einer Gesichtsnervenlähmung

    Bei der Abklärung einer Gesichtsnervenlähmung ist als erstes wichtig, diese von einer zentralen Gesichtsnervenlähmung abzugrenzen. Danach gilt es herauszufinden, ob der Lähmung eine fassbare Ursache zugrunde liegt.

    Mehr erfahren

    Computertomographie CT

    Die Computertomographie (CT) erzeugt mit Hilfe von Röntgenstrahlen Querschnittsbilder des menschlichen Körpers. Dabei werden je nach Bedarf in sehr kurzer Zeit (Sekunden) grosse Körperabschnitte wie Kopf, Brust-, Bauchraum, Becken und Extremitäten in hoher Qualität abgebildet. Als schnelles und jederzeit verfügbares Schnittbildverfahren kann sie ein breites Spektrum von Fragestellungen beantworten.

    Mehr erfahren

    Magnetresonanztomographie MRT

    Die Magnetresonanztomographie MRT ist eine äusserst wertvolle, schmerzlose Untersuchung, die es den Radiologen und Radiologinnen erlaubt, Bilder von Ihrem Körperinnern zu erzeugen, die mit anderen bildgebenden Methoden nicht dargestellt werden können. Mit Hilfe eines starken, dauernd vorhandenen Magnetfeldes wird die Verteilung und Menge von Wasserstoffatomen im Körper gemessen und mittels eines leistungsstarken Computers Bilder berechnet. Während der Untersuchung wird in aller Regel eine Serie von Querschnittsbildern mit unterschiedlichem Bildkontrast aufgenommen.

    Mehr erfahren

    Behandlungen

    Behandlungen

    Therapie der idiopathischen Gesichtsnervenlähmung Die häufigste Form der Gesichtsnervenlähmung, die Bellsche oder idiopathische Fazialisparese, wird meist mit Kortison behandelt. Kortison ist ein körpereigenes Hormon und wirkt stark entzündungshemmend. Dadurch kann sich der entzündete Nerv (welcher die Gesichtsnervenlähmung auslöst) schneller erholen. Erfreulicherweise ist die Prognose bei dieser Form der Gesichtsnervenlähmung im Allgemeinen sehr gut. Eine leichte Verbesserung der Gesichtsnervenlähmung ist bereits nach 2-3 Wochen zu erwarten, eine komplette oder praktisch komplette Erholung meist innert 2-3 Monaten. Im Fall einer ausbleibenden Besserung oder einer fehlgeleiteten Funktion des Nervs (sogenannte Synkinesie) bieten wir Therapien mit Botox oder kleine chirurgische Eingriffe an, welche den Augenschluss verbessern oder die Gesichtssymmetrie wiederherstellen können.

    Fachgebiete zum Thema